Am 29. Januar 2005 wollten militante Neonazis aus sogenannten freien Kameradschaften zusammen mit der NPD durch Kiel marschieren.
Allen Versuchen von Stadt und Polizeiführung die antifaschistische Demonstration gegen den Aufmarsch zu diskreditieren, zum Trotz versammelten sich am Samstag fast 10.000 Menschen um dem Vorhaben der sogenannten freien Kameradschaften und der NPD aktiv entgegenzutreten.
Zusätzlich beteiligten sich Hunderte bereits parallel zur Demonstration an Blockadeversuchen rund um den Kieler Bahnhof, dem Sammlungsort der Nazis.
Nach der Abschlusskundgebung begaben sich auch große Teile der Demonstration in Richtung Bahnhof, um sich den Nazis in den Weg zu stellen.
Auch das angekündigte Polizeikonzept der "niedrigen Eingreifschwelle", dass entgegen nachträglicher Versuche es als "deeskalierend" verkleiden zu wollen, zuweilen mit massivem Schlagstock- und Pfeffersprayeinsatz umgesetzt wurde, schaffte es nicht zu verhindern, immer wieder beherzte AntifaschistInnen auf die Strecke oder an den Aufmarsch gelangten, um ihn zu blockieren.
Nachdem den 250-300 Nazis der erste Teil ihrer Route von Seiten der Polizei zunächst freigemacht schien, kam es dennoch immer wieder zu Blockaden und Blockadeversuchen auf der Strecke. So wurde schließlich die ursprünglich genehmigte Route geknickt und die Nazis auf kurzem Weg zum Bahnhof zurückgeleitet.
Während die Nazis auf ihren Zug nach Hause warteten versammelten sich bereits nocheinmal etliche AntifaschistInnen zu einer gemeinsamen Abschlusskundgebung auf dem Europaplatz.
Es kam im Laufe des Tages mindestens zu 55 Gewahrsamnahmen.
[demnächst ausführlichere Nachbetrachtungen]
