Startseite
Zur Diskussion
Material
Links
Kontakt
Bilder
|
|
c/o Infoladen
Hansastraße 48
24114 Kiel
agenturschluss-kiel@gmx.net
INFOMAIL
an die Angestellten der Kieler Arbeitsagentur
Nr.1
Montag, 13. Dezember 2004
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie Sie sicherlich den sogenannten Flurgesprächen entnommen haben, ist ein über
GewerkschafterInnen vermittelter Gesprächstermin zwischen den Protestinitiativen „Bündnis
gegen Sozialabbau und Lohnraub Kiel“ und „Kieler Bündnis Agenturschluss“ einerseits und
Angehörigen des Personalrates der Kieler Arbeitsagentur andererseits am vergangenen
Donnerstag zu unserem Bedauern kurzfristig abgesagt worden. Anlass für die kurzfristige
Absage durch die Angehörigen des Personalrates ist eine Interpretation der bundesweit
kraftvoll anlaufenden Initiative Agenturschluss, in der unterstellt wird, dass sich unsere
Mobilisierung zur Kieler Arbeitsagentur gegen die Beschäftigten richten würde.
Aus Anlass der Absage des Gespräches durch den Personalrat haben wir uns entschieden, Sie
mit diesem ersten Informationsbrief über die Hintergründe der Aktion im Allgemeinen und -
wegen der offensichtlich entstandenen Unruhe an ihrem Arbeitsplatz – über die Frage unseres
Verhältnisses zu den Beschäftigten im Besonderen aufzuklären.
Für den 3. Januar 2005, also den ersten Werktag unter den Bedingungen von Hartz IV, planen
wir Protestversammlungen in den Räumlichkeiten der Kieler Arbeitsagentur. Zu diesen
Versammlungen sind Sie ausdrücklich eingeladen. Mit diesem Akt des sozialen Ungehorsams
wollen wir gegen die deprimierenden, durch eine Verschärfung von Verarmung, Ausgrenzung
und Ausschließung von gesellschaftlicher Teilhabe geprägten Zeiten ein Zeichen der
Ermutigung setzen. Denn schließlich lassen sich gerechte Entwicklungen nicht erhoffen,
sondern nur in sozialen und politischen Auseinandersetzungen erstreiten. Die Räumlichkeiten
der Kieler Arbeitsagentur sind aus dieser Perspektive ein geeigneter symbolischer Ort.
Allgemeine Informationen können Sie dem Internet entnehmen. Auf der Seite
www.labournet.de/agenturschluss/ können Sie sich nicht nur über die Facetten der
Mobilisierung unterrichten, sondern auch in einem Forum untereinander, mit Erwerbslosen
und AktivistInnen der Initiative Agenturschluss in einem anonymen Rahmen austauschen.
Da der Personalrat sich mit seiner Absage des Gespräches die Chance vergeben hat, uns nach
unseren konkreten Plänen für den 3.1.2005 zu befragen, bieten wir Ihnen an, sich über das
Forum an uns zu wenden. Eine Person in unserem Protestbündnis bemüht sich möglichst
zeitnah auf Beiträge Ihrerseits zu antworten.
Lokale Informationen werden auf www.agenturschluss-kiel.tk veröffentlicht.
Eines können wir Ihnen jetzt schon versichern:
Unsere Aktivitäten richten sich keineswegs gegen die Beschäftigten der Arbeitsagentur,
sondern gegen den massivsten sozialpolitischen Angriff in der Geschichte der Bundesrepublik
Deutschland. Gleichwohl sind auch die Beschäftigten AdressatInnen der Initiative
Agenturschluss.
Unsere differenzierte Position zur Ihrer Arbeit unter den Bedingungen der Agenda 2010 und
Hartz IV ist u.a. anderem einem an Sie gerichteten offenen Brief zu entnehmen, der im Kieler
Aufruf abgedruckt ist und den wir nachfolgend dokumentieren möchten.
Wir möchten abschließend noch einmal betonen, dass uns Reaktion im Forum bei
labournet.de freuen würden.
Ansonsten bis zum 3.1.2005,
Ihr
Lesen Sie auch den Offenen Brief an die Beschäftigten der Agenturen für Arbeit,
Arbeitsgemeinschaften/Job-Centern und der Sozialämter,
für die Erwerbslose nicht nur ein Kostenfaktor sind
|
|